Entkoffeinierter Kaffee – voller Geschmack ohne Koffein!

Entkoffeinierter Kaffee erhält oft einen schlechten Ruf, insbesondere in der Gastronomie. Dies liegt jedoch weniger an der Natur des entkoffeinierten Kaffees selbst, sondern vielmehr an der Art und Weise, wie er oft zubereitet wird. Wenn entkoffeinierter Kaffee frisch geröstet, kurz vor der Zubereitung gemahlen und richtig extrahiert wird, kann er tatsächlich echt lecker sein und bei Blindverkostungen gut abschneiden.

In der Gastronomie jedoch, wo entkoffeinierter Kaffee selten bestellt wird, neigen einige Betriebe dazu, einfache Lösungen wie vorgemahlenes Kaffeepulver oder Pads zu verwenden. Dies führt oft zu einem wässrigen, unterextrahierten und geschmacklos sauren Ergebnis in der Tasse. Der entkoffeinierte Kaffee verliert dadurch sein volles Aroma und hinterlässt einen unzufriedenen Gast.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Qualität der Zubereitung entscheidend ist, unabhängig davon, ob es sich um koffeinhaltigen oder entkoffeinierten Kaffee handelt. Bei sorgfältiger Auswahl von frisch gerösteten entkoffeinierten Bohnen und der richtigen Zubereitung kann entkoffeinierter Kaffee durchaus eine köstliche Alternative für Kaffeeliebhaber sein, die auf Koffein verzichten möchten oder müssen. Es lohnt sich, dem entkoffeinierten Kaffee eine faire Chance zu geben und seine volle Geschmacksvielfalt zu entdecken.

Es gibt verschiedene Methoden, Kaffee zu entkoffeinieren:

1. Das direkte Lösungsmittelverfahren: Die Bohnen werden in Wasser eingeweicht oder bedampft und dann wiederholt einer Lösung ausgesetzt, die Methylenchlorid, Ethylacetat oder Lösungsmittel enthält.

2. Das indirekte Lösungsmittelverfahren: Die Bohnen werden in Wasser eingeweicht, um wasserlösliche Bestandteile wie Koffein zu extrahieren. Danach wird Methylchlorid hinzugefügt, um das Koffein zu verdampfen.

3. Das überkritische Kohlendioxidverfahren: Grüne Kaffeebohnen werden mit überkritischem Kohlendioxid unter Druck gesetzt, wodurch es flüssige Eigenschaften annimmt und das Koffein extrahiert.

4. Die Schweizer Wassertechnik: Wasser wird als primäres Lösungsmittel verwendet, um das Koffein aus den Bohnen zu extrahieren. Die Methode gilt als sauberste Entkoffeinierungstechnik und sorgt dafür, dass die Bohnen ihren Geschmack behalten.

Grundsätzlich ist entkoffeinierter Kaffee genauso gesund wie koffeinhaltiger Kaffee.

Es gibt Debatten über die Sicherheit des Entkoffeinierungsprozesses, wobei das Swiss Water-Verfahren und das Flüssig-CO2-Verfahren als sicher angesehen werden, während chemische Lösungsmittel umstritten sind.

Obwohl man ihn als entkoffeinierten Kaffee bezeichnet, enthält er dennoch einige Spuren von Koffein. Daher ist es wichtig, Vorsicht walten zu lassen, wenn du an einer Erkrankung leidest, die den Konsum von Koffein einschränkt, wie z. B. Bluthochdruck oder einer anderen Krankheit.

Gemäß dem USDA darf entkoffeinierter Kaffee immer noch bis zu 3 % des ursprünglichen Koffeins enthalten. Angenommen, du verwendest eine große Kaffeetasse mit einem Fassungsvermögen von etwa 350 Millilitern. Eine koffeinhaltige Tasse dieser Größe würde 180 Milligramm Koffein enthalten, während eine entkoffeinierte Tasse dementsprechend noch etwa 5 oder 6 Milligramm Koffein enthalten kann.